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Barben August

Schuppenkleid einer 60er Barbe 



Nach der Mittagschicht trafen sich Roger, Oliver und ich um etwa 22 Uhr an einem schnell fiessendem Gewässerabschnitt mitten im Ruhrgebiet. Schnell fliessend hört sich sofort nach Barbe an, gerade in der warmen Jahreszeit sind die stark strömenden Bereiche eines Flusses auch immer wieder gut für grosse und kapitale Fische. In Frühjahr und Herbst habe ich die besten Erfahrungen allerdings in tiefen, etwas langsameren Abschnitten gemacht. Jetzt im Sommer geht es aber direkt in die harte Strömung. Bedingt durch den Wasserdruck gestaltet sich auch der Drill einer Barbe von seiner besten Seite. Starkes Gerät ist Pflicht, minimum 0,28er Mono darf es als Hauptschnur sein, als Vorfach nutze ich nur Geflochtenes in 14 oder 15lb Tragkraft. Mein Tip Kryston Super Silk. Ist zwar sauteuer, aber es ist sehr abrieb- und knotenfest.



Der grösste Fisch des Abends, ca. 3kg 



Als Haken kommen nur Karpfenhaken in Frage, hier fischen wir vorzugsweise Grösse 2, 4 oder 6, mein Favorit ist der C3 Hook von Prologic. Andere Haken tun es natürlich auch, nur stabil müssen sie sein und dürfen weder aufbiegen noch brechen. Das Vorfach darf wegen der Strömung ruhig 60 bis 70 cm lang sein, obwohl wir unseren Käsewürfel am Haar anbieten. Die Barbe ist generell relativ wenig Haken- oder Vorfachscheu, ein langes Vorfach ermöglicht dem Fisch einfach eine bessere Köderaufnahme. Nachdem wir unsere Ruten beködert hatten, legten wir diese aus. Bei der starken Strömung fische ich persönlich immer eine Rute mit recht leichtem Korb, die dann direkt ans eigene Ufer rollt. Nah am Ufer fängt man oft die grossen... Die andere Rute beschweren wir immer so, das der Korb ruhig noch ein paar Meter treibt, aber dann so ca. 5 bis 6m neben unserer ersten Rute zum liegen kommt. Fünf Minuten nach dem Einwurf rappelte es an meiner äusseren Rute gewaltig, Anschlag, Fisch hängt! Eine Sekunde später, Fisch ab. Jeder Angler weiss, wie man sich in so einem Moment fühlt. Oliver fing derweil mit Maden ein paar kleine Döbel, die Barben waren heute nur scharf auf Käse.



Hier wandert ein kleiner Fisch zurück 



Schon ein paar Minuten später klingelte (das ist nur son Spruch, ich kann diese Aalglöckchen auf den Tod nicht ab) es erneut, und diesmal hing der Fisch richtig. Meine 1,5 lb Rute verneigte sich beänstigend Richtung Fisch. Wegen des Wasserdrucks kommt einem ein guter Fisch vor wie der Fisch des Lebens! Nach nervenaufreibenden Minuten zeigte sich der Fisch dann im Kescher, eine schöne Barbe von knapp 70 cm. Frisch motiviert erneut ans Werk! Futterkörbe befüllen und rein mit dem Gouda, Roger und Olli gaben mir an diesem Abend den Spitznamen "Käsebiber". Den Namen werde ich so schnell nicht wieder los. Nach einem weiteren schönen Fisch von ca. 60 cm und einer kleinen Barbe war dann endlich Roger an der Reihe. Er konnte einen hübschen Fisch von etwa 45cm landen und war zufrieden, vor allen Dingen der Drill war wegen der Strömung für uns alle ein Erlebnis. Da ich unterhalb saß, hatte ich natürlich die meisten Fische, generell fängt der stromab sitzende Angler häufig mehr wie die anderen. Olli saß oberhalb und ging bis auf ein paar kleine Döbel und Hasel leider leer aus. Ein paar Tage später jedoch schlug auch er zu und fing mit der Käsebiber-Methode ein paar wirklich gute Barben. Um 2 Uhr in der Früh beendeten wir unseren kleinen Ausflug ans Wasser. Knapp 4 Stunden gefischt und ein paar schöne Schuppenträger an Land gezogen, das hat sich gelohnt.



Roger mit einer Käsebarbe 



Text: Lars Rentmeister
Fotos: Roger S, Olli S und Lars R



Herbstliche Barben
Regnerische Tage